Matthias' ZRX1200R
• ASS-Vorderrad-Tachobuchsenumbau - CLEAN - mit Antrieb auf Ritzeldeckel
• Vorderrad mit Brembo ORO Bremsscheiben
• ASS bearbeiteter CNC-Exzenterkit mit CNC Alu-Formmutter
• ASS CNC-Bremssattelträger Nr.1 mit Brembo P34 Sattel
• K&N Luftfilter-Kit
• ASS-Nadellagerumbau für Schalthebel
Story:
Matthias kam mit seinem Namensvetter Mathias auf Empfehlung der Fleckensteins, deren ZRX‘xen schon bei uns zu Gast waren, bei mir an. Also zwei ZRX in einer Anlieferung. Alle gehören zu einer Motorradgruppe, so werden die Kreise fast von allein größer, und Weiterempfehlungen zufriedener ZRX-Fahrer und Fahrerinnen sind sowieso das größte Lob für einen Techniker/Mechaniker...
Auf Anhieb verstanden wir uns gut, was wohl auch an Hans Fleckenstein lag, der zur Bikeanlieferung als “lebendes Navi” mitgefahren ist. Er machte vor fast 4 Jahren den Anfang mit seiner 12er, dann kam seine Frau mit der orangenen ZRX mit 11er auf 12er Motor-Swap, und nun gleich zwei Matthiasse auf einmal. So gab es keinen wirklichen Anlauf des Kennenlernens, und man fühlte sich so als wenn man sich schon immer gekannt hätte. Schnell konnte man so positiv gestimmt in die Umbaupläne einsteigen.
Bei Matthias sollten es R1 Räder in schwarz und ein wenig sinnvolles Drumherum werden. Herausgekommen ist die erste ZRX1200R mit unserem neu aufgelegten CNC – Bremssattelhalter samt TÜV, doch der Reihe nach...
Alle Bikes durchlaufen bei uns eine Eingangsprüfung incl. Motorlauf, in der Auffälligkeiten dokumentiert werden. Wir setzen dabei auch den LiquiMoly-Benzinstabilisator ein. So stellen wir sicher, dass dieser auch in die Vergaser gelangt und die Leerlaufdüsen und Kanäle während dem Aufenthalt hier vor Ort nicht verharzen. Dazu später mehr...
Der Serientachoabtrieb vorne ist nicht mit den R1 Rädern kompatibel, und so lief es auf einen Tachoabtriebsumbau hinaus. Das macht das Einpassen der Vorderradfelge zwar einfacher, aber es erfordert eben auch den Bearbeitungsaufwand am Serienritzeldeckel. Abbauen, reinigen, ausfräsen, Zentrum abnehmen, bohren, Befestigungslöcher setzen, Gewinde schneiden usw...die Details halten auf. Die Felgen wurden entlackt, geschliffen und auf unsere Speziallager umgerüstet. Lackieren können wir erst wenn es entsprechend warm ist, zudem erfordert SCHWARZ die größte Sorgfalt bei der Vorarbeit. Dazu Platz in der Schwinge für die Einpassung schaffen, alles reinigen (und da gab es wieder Einiges), Halter verwahren und Flächen kaschieren...
Der dicke Seriensattel hinten sollte weichen, und so ist die blaue “R” nun das erste Bike mit unserem ASS CNC-Bremssattelhalter incl. TÜV. Hierzu war ebenfalls einiges an Vorarbeit mit unserem TÜV-Ingenieur notwendig. Daten wurden gesammelt, diverse Tests gemacht, einige Male hin- und her telefoniert…am Ende stand die Sache. Die Hinterradbremse zu entlüften war wieder ein Graus, mit allem, was man so an Unwägbarkeiten als ZRX-Schrauber so kennt. Am Ende hat es nach Austausch der Bremspumpe und einer Einfahreinstellung für den Bremshebel funktioniert.
Vorne kamen neben den Brembo Oro-Scheiben natürlich auch die entsprechenden Reibbeläge mit anständig Biss in die Sättel, so muss man sich um die Verzögerung keine Gedanken mehr machen. Bereits auf den ersten Metern der Testfahrt gab die Bremse schon eine super Rückmeldung, und das noch ohne Schleifbild und mit Serienpumpe!
Vor den Testfahrten kamen aber die Wiederbelebungsversuche. Trotz der zuvor beschriebenen Vorbereitung der Spritaufbereitung lief die blaue 12er nur mit Choke. So lange stand sie eigentlich gar nicht, und selbst der zusätzlich eingesetzte Vergaserreiniger brachte keine Verbesserung. Also Vergaser ausbauen und checken…optisch sah alles gut aus, alles sauber, Düsen frei...wieder einbauen, aber immer noch keine Chance ohne Choke. Ein zeitnah zugesendeter Tauschvergaser aus einem running-Bike der Motorradgruppe um die Fleckensteins brachte dann den gewünschten Erfolg. Das Bike lief, wir konnten die beschriebenen Testfahrten umsetzen und das Bike natürlich auch dem TÜV vorstellen.
HU/AU bestand sie ohne Probleme, die technischen Änderungen gingen alle mit gewohnt souveräner Manier über die Bühne, und wie immer gab es neidische, aber auch anerkennenden Blicke und Kommentare anderer TÜV-Kunden.
Die 12er fährt nun, aufgrund der deutlich geringeren Kreiselkräfte im Vergleich zu den Dreispeichen aus dem Kawaregal, noch leichtfüßiger. Das Schwingen von einer Kurve zur anderen geht spielerisch, aber auch vertrauenserweckend von der Hand. Da Matthias recht groß ist steht das Bike auch recht hoch, was normalerweise ein wenig Unruhe in den Lenkkopf bringen kann. Das ist aber hier erfreulicherweise nicht der Fall. Fährt gut, bremst gut, ist handlich und das Gewicht spürt man beim Fahren gar nicht mehr. So muss es sein!