ASS RacingParts

Michael's ZRX1200

Tech-Specs: - FAHRWERK -

• Seriegabel mit ASS-RacingParts Präzisionseinpassung - buchsenlose Vorderradführung
• Schwingenswap mit Präzisionseinpassung und Öhlins TTX Individualstoßdämpferanfertigung hinten
• DEGET Felgenverbreiterung vorn auf 3,75"
• R1 Radsatz – Präzisionseinpassung (120 auf 3,75"/190 auf 6")
• Upgrade Serienrastenanlage auf Alufußhebel rechts/links mit Nadellagerungen in Kombination mit individual Schubstange, Alugelenkkopf und ASS-CNC Schaltklotz
• Austragung der Reifen-Markenbindung

- BREMSE -

• Brembo Radialbremspumpe vorne mit Titan-Entlüfternippeln in Verbindung mit Nissin Vierkolben-Bremssätteln und 310er Brembo Bremsscheiben / Titanverschraubungen
• Micron Individual-Carbonbremsleitungen / Zweileitungsanlage
• Brembo P34 Bremssattel hinten mit Titan-Entlüfternippeln in Verbindung mit Yamaha Serienbremsscheibe und Kawa Serienbremspumpe
• ASS zugankerloser CNC Bremssattelhalter mit Micron Individual-Carbonbremsleitung

- AUSPUFF/MOTOR -

• Akrapovic Edelstahl-Auspuffanlage
• K&N Einzelluftfilter in Verbindung mit ASS CNC-Vergaserschraubenkit incl. TÜV
• ASS SLS-Elimination Deckelkit
• ASS Ventildeckelschraubenkit
• Brembo Kupplungsarmatur mit Titan Entüfternippel und Seitenständerschalteranpassung
• ASS CNC Ritzeldeckel mit Tachoabtrieb
• ASS CNC Zündungsdeckel

Story:

Anfang 2023 bekam ich eine sachliche Mail von Michael. Er beschrieb, dass Er immer wieder von ASS-RacingParts auf Facebook höre und Er habe meine Webseite gefunden, könnte aber keine Preisliste entdecken...
Na wie denn auch wenn es aus guten Grund keine öffentliche Preisliste gibt? Wir wollen nicht das einfach schnöde Preise addiert werden und die Entscheidung ob es einen Umbau gibt oder nicht, an der Summe die am Ende steht gefällt wird. Es dreht sich nicht um Zahlen, es dreht sich darum schöne, auf den jeweiligen Fahrer passende Bikes zu bauen!
Also ist Mails schreiben oder anrufen bei unserem hohen Individualisierungsgrad der richtige Weg, und da es wenn man über Felgenumbauten und dem Wissen um diesem Thema diskutiert relativ schnell kompliziert wird, und das sowieso für die meisten Fahrer selbst nicht umsetzbar ist, macht telefonieren durch den gesteigerten Datendurchsatz einfach mehr Sinn.

So kam es auch bei Michael... wir schrieben und telefonierten, und aus den Vorteilen die sich aus Sprachnachrichten (und schnellen Fotos die manchmal besser erklären als Worte) über WhatsApp für beide Seiten ergeben, erweiterten wir obwohl Michael normalerweise garnicht so gerne Sprachnachrichten sendet, den Infokanal in diese Richtung. Die weitergegebenen Infos die zurückkamen waren für ASS beeindruckend,... alleine was den aktuellen Fuhrpark und die diversen Bikes die schon mit Michael in Kontakt waren anging. 4 ZRX standen da wohl für unterschiedliche Einsatzzwecke in der Garage... Reise, Rennstrecke, Z-Umbau usw. ... heieiei...

Die schon TOP dastehende Vorzeige-“R” 12er sollte also zu einem ASS-Bike werden, Felgenumbau mit Sonderlack und noch so einige Schmankerl wurden umrissen, also begaben wir uns nach Terminabsprache auf die über 500km lange Anreise für die Abholfahrt. Die Strecke zieht sich... die Kasseler Berge mit ihrer Achterbahn und den Geschwindigkeitsbegrenzungen verhinderten es mir, den Sprinter wenigstens auf der Anfahrt fliegen zu lassen. Irgendwann gehen aber auch die längsten 500km zu Ende...

Michael empfing mich freundlich, und freute sich besonders über den mitgebrachten Musterkasten, den ich immer dabei habe um auch einen haptischen Eindruck der Teile vermitteln zu können. Er wusste oder ahnte es wohl schon, aber live hatte er es dann schnell realisiert, dass Er es mit mir mit einem Enthusiasten der für die Bikes brennt zutun hat. Zu jeder Frage zu jedem Teil des Musterkastens erklärte ich geduldig das weshalb-warum-wieso, und Michael hörte aufmerksam zu... irgendwie wollte Er die Teile garnichtmehr loslassen...

Irgendwann muss man bei 500km Distanz aber auch in einem noch so sympathischen vor-Ort-Ersttermin leider an die Heimfahrt denken, und diese wurde dann noch auf Grund der Verkehrslage, aussteigendem Navi und Platzregen noch mehr als aufregend, aber das Bike, der Sprinter und ich kamen wohlbehalten an, und der Umbau startete.

Der Schwingenswap wurde mit Platzschaffen für die breiten Felgen an der Schwinge selbst, und dem verschleifen der etwas rüde herausgebissenen inneren Kettenschutzhalter vorbereitet, die Felge für die Felgenverbreiterung zum bearbeiten versendet, und als sie wieder da waren wurden sie den internen Lackierarbeiten zugeführt. Reifen, Bremsscheiben, Distanzskits, Laser- und Wasserstrahlteile- und die restlichen Einkaufteile beschaffen ist ein feingliedriges Geschäft. So viele Dinge an die man Denken muss, so viele Bearbeitungen die einen gewissen Weg aus sich heraus vorgeben... eigentlich baut man das ganze Bike neu...
Schwinge nach dem Pulvern wieder neu aufbauen, neue Lager, erleichterte Komponenten auf Maßhaltigkeit zusammenstellen und wieder montieren. Schwingenmitte auf Fahrwerksmitte einpassen... ein Graus (vor allem mit dem Adapter für den Zentralständer der unbedingt weiterverwendet werden musste, wie sich später noch herausstellte). Einschraubhülsenswap auf ASS-Teile, und auf Grund der hochwertigen Optik die natürlich auch erhalten bleiben sollte, gleich noch einen Anti-Kratz-Schwingen-Schutz für die hinteren Montageständer entworfen und angefertigt.

Die vielen Sturzpads mit ihren Stahlschrauben die am Bike verbaut waren wurden allesamt demontiert, führen sie doch im Sturzfalle Kräfte an Stellen die nie dafür ausgelegt wurden. Alleine das waren schon mehrere Kilo Ersparnis, und man fragt sich warum die Gewindesteigungen an den Sturzpadschrauben alle 1.5 sind und nicht wie von Kawa vorgesehen 1.25? Der Schraubensicherungserffekt eines Feingewindes sollte doch bekannt sein, und noch mehr sonderbare Sachverhalte wurden entdeckt die auch ohne Sturz das Bike belasten. So hatte sich zB. eine der Klemmungen derart in den Alu-Unterzug eingearbeitet, dass der Materialabtrag deutlich sichtbar war und zumindest optisch wieder instandgesetzt werden musste. Naja...

Die Federungskomponenten waren anfänglich die Standard-Öhlins für hinten angedacht und auch so bestellt worden, aber im Laufe des Umbaus kam immer wieder der Ausdruck “Volle Hütte”, den ich einmal als ich die Tragweite des immer umfangreicher werdenden Umbaus in einer Sprachnachricht unbedarft einwarf, zum Tragen. So kamen dann hinten dann die viel sensibleren TTX Federbeine die uns Martin Sauer schon ein paar Mal angefertigt hat final zum Einsatz.

Auch der in Zusammenarbeit mit TMP-Machining, Birdview-Blackforest und SANA-Engineering neu umgesetzt ASS-CNC Ritzeldeckel mit Tachoabtriebsfunktion, kam an diesem Bike nach der Testphase an meiner Stealth zum ersten Mal an einem Umbaubike zur Anwendung. Das erleichtert auch den Felgenswap, da mit den Alternativrädern der Serientachoabtrieb vorne sowieso nichtmehr zu verwenden ist, und man sich so ganz auf die Präzisionseinpassung des Vorderrades konzentrieren kann. Die linke Motorseite komplettierte dann der schon bekannte ASS-CNC Zündungsdeckel und fügt sich stilsicher in das Bild der linken Seite.

Bei der Rastenposition war der Wunsch Serie beizubehalten, aber die Teile maximal zu erleichtern und Präzision reinzubringen. Also bedienten wir uns im Kawa-Ersatzteilregal und bauten die Rasten mit Aluschalt- und Bremshebel auf. Natürlich bekamen beide Hebeleien unseren Nadellagerupgrade, und auf der Schaltseite natürlich unseren CNC-Schaltklotz samt neuer Alu-Kugelgelenkköpfe und individual Aluschubstange. Bremsenseitig war das deutlich komplizierter, da auf Grund des Ausfallendes des Bremshebels die Pumpe und die Raste modifiziert werden mussten damit das alles von den Fluchten her passt.

Carbonflexbremsleitungen vorne führen nun an leichte, und in der Bremsleistung in nichts hinter den schweren Sechspöttern der Serie nachstehenden, NISSIN 4-Kolbensättel die an die Seriengabel passen. Titan-Entlüfternippel an allen Pumpen und Sätteln komplettieren den bisher an einer ZRX aus unserer Schmiede noch nie dagewesenen Detail-Perfektionsgrad. Neue ASS-SLS-Elimination Deckel wurden samt unseren CNC-Ventildeckelschrauben verbaut, der Vergaser auf unseren Aluschraubenkit geupgradet. Streefighter Frontkoti raus, Serienkoti für Originalität mit Aluschrauben wieder rein. Gabelstabi funktionsoptimiert und Gewicht eingespart... Alle Schrauben an den Motordeckeln auf Alu geswitcht, wo Verschraubungen hoch belastet werden oder an Sicherheitsteilen natürlich aus Titan. Besonderen Dank hier an Marco von Federleicht-Performance, der trotz hoher Auslastung zeitnah und unbürokratisch die individualisierten Gabelklemmschrauben für die obere Brücke gezeichnet und gefertigt hat!

Der oben angesprochene Adapter für den Zentralständer, der am Bike verbaut bleibt, erfordert noch ein paar Sätze. Montiert man alles wie es sein soll, verhagelt diese Aufnahme die Präzisionseinpassung der Schwinge, und warum muss dieser Trümmer aus Stahl sein? Weil die ZRX eh so schwer ist oder was? Es sieht so aus als wenn nur eine ZRX als Muster zur Verfügung stand um das Aufmaß für die Adapter zu ermitteln. Das schließt natürlich das Wissen oder Erkennen um die großen Serientoleranzen der alten Kawas von vorneherein aus, ergo kann das bei einem Bike passen, muss es aber nicht. Wir sind an Adaptern aus Alu dran die uns dann wieder in die Lage versetzen die Individualeinpassung zu generieren, die Weiterverwendung der Zentralständer zu erhalten, und das Gesamtgewicht zu senken.

Irgendwann ist das technische Umbauen der Hardware beendet, und die Wiederinbetriebnahme steht an. Vor jeder Standzeit kommt standardmäßig LIQUI-MOLY Spritstabilisator in die Bike bei ASS, und es wird durch laufenlassen des Motors auch dafür gesorgt, dass sich der Stabilisator auch IM Vergaser befindet. So stellen wir bestmöglich sicher, dass der E5 Sprit auch in einem Vergaser möglichst lange nicht verharzt! Der große Tank bleibt bei der Wiederinbetriebnahme demontiert, und der Motor wird mit einem kleinen Werkstattbetriebstank betrieben, und noch nie sprang eine ZRX nach einem Umbau so willig an, aber... das sollte nicht so bleiben... Der kleine wurde Tank demontiert, der Serientank kam drauf... laufenlassen... “RooOOOAArrr”, LÄUFT, also kann man Probefahren und einen Tüvtermin ausmachen... dachte ich, und machte für diesen Tag Feierabend...
Nächster Morgen in der Werkstatt... “Spritpfütze unter dem Bike”... WIE? Ein Vergaser lief über... sicher ein Schwimmernadelventil... aha... Alles wieder auseinander, Kerzen raus, natürlich Brennräume freiblasen... warum hängt dieser blöde Schwimmer??... Vergaser runter, zum Glück ist das mit den K&N´s nichtmehr so ein Stress, Schwimmerkammern runter, dank unserer Alu-Inbusschrauben gewindeschonend und relativ schnell umgesetzt... “Hä”? Der letzte der 4 Verbrennungsgasaufbereiter hatte den Clip der die Schwimmernadel mit dem Schwimmer verbindet ausgehängt! “Wie geht das denn”? Wir werden es wohl nie erfahren... Clip und Schwimmerstandszunge geprüft und wieder zusammengebaut, alles IO!

Danach kamen insgesamt ca. 300km Testfahrten in denen Einstellarbeiten umgesetzt, und Kinderkrankheiten (eine ölschwitzenden Steigleitung) ausgemerzt wurden. Daraufhin kam dann der Tüvtermin bei der das Bike keinerlei Auffälligkeiten aufwies, und bei dem alle technischen Änderungen anstandslos in die Papiere eingetragen wurden. So dreht die “R” nun vollkommen legal mit 212Kg bei fast vollem Tank Ihre Runden in Michael´s Jagdgründen, und bei der Anlieferung der “R” wurden auch gleich die nächsten zwei Apparate aus dem BLASS-Fuhrpark aufgenommen und mit in den Schwarzwald gebracht. Wir wissen was kommt.... bleibt gespannt was sich da entwickelt...