Silke's ZRX1200
• ASS-Vorderrad-Tachobuchsenumbau - CLEAN - mit Antrieb auf Ritzeldeckel
• ASS-Nadellagerumbau für Schalthebel
• ÖHLINS Dämpferkomplettservice
• Motorswap von 1100 auf 1200ccm
Story:
Silke Fleckenstein ist die Frau von Hans Fleckenstein, dessen Bike vor zwei Jahren bei uns für einen Felgenswap und dem einen oder anderen kleinen aber feinen Detailumbau zu Gast war.
Aus den Testfahrten, die sich dann bei einem Fahrzeugwechsel innerhalb des Fleckenstein-Family-Fuhrparks fast zwangsläufig ergaben, wurden die Vorteile der leichteren 6” Kawasakifelgen mit unserer Präzisionseinpassung sprichwörtlich “erfahren”. Der Wunsch nach “das will ich auch haben” war somit vorprogrammiert. Das Bike wurde also angeliefert, und die Chemie zwischen “Besitzerin” und “Schrauber” stimmte sofort.
Wie immer wurden die Maßnahmen und der Weg dahin besprochen, aber schon bald nach dem Start der Umbauarbeiten ergaben sich bei der Demontage Erkenntnisse, die jede Planung hinfällig werden ließen. Die bereits verbauten Öhlinsdämpfer der ersten Generation benötigten einen Service, und das Einpassen des Hinterrades war einfach nicht möglich...sonderbar, das hatten wir noch nie...also Schwinge demontieren und messen. Ergebnis war eine um ca. 5mm in sich verzogene Schwinge. Ergo stand ein Schwingenwechsel an.
Schnell wurde eine Tauschteil angeliefert und wurde hinsichtlich Schwingenachse und Fahrzeugmitte präzisionseingepasst. Und siehe da...auf einmal steht die Felge 100% mittig die Kettenflucht ist super, genau wie die Bremsscheibenflucht. Ein Swap auf 1200er Schwinge wurde bewusst nicht gewünscht/umgesetzt, um die 1100er Optik und das durch den kürzeren Radstand etwas handlichere Fahrwerk zu erhalten.
Der leichtere Felgenkit wurde entlackt, geschliffen und schwarz lackiert. Somit tritt er dezent in den Hintergrund, ergänzt aber stilvoll das Schwarz des Rahmens. Bemerkenswert für uns war, dass die schon auf 6” verbreiterte Serienfelge mit Ruckdämpfer und Bremsscheibe, aber ohne Reifen, 18,5 Kilo wog! Das bedeutet, dass durch unseren Umbau eine Rotationsenergieersparnis von fast unglaublichen 10 Kilo nur an der Hinterradfelge erfolgte! Auch ergeben sich massive Vorteile durch die Absenkung der ungefederten Massen. Ebenso wurden die in die Jahre gekommenen Motordeckel überarbeitet und bekamen ebenfalls den Lack der Felgen. So wirkt alles harmonisch wie aus einem Guss. Sinnvolle Details wie Schnellkupplung an den Benzinleitungen und die eine oder andere Aluschraube fanden den Weg an das Bike.
Bei der Probefahrt wurde ein riesiges Spiel an Schalt- und Bremshebel festgestellt, und die Serienbuchsen der Gleitlager waren total verschlissen. Aus diesem Impuls (und Erfahrungen aus Umbauten der ZXR400 Rastenanlagen) rüsteten wir erstmals auch an einer ZRX die Hebel auf Nadellager um. Präzises Schalten und glasklare Rückmeldung des Schalthebels waren die positive Folge. Schön wenn man Erkenntnisse welche man an einem anderen Bike gewonnen hat, nun auch an den ZRX‘en anwenden kann.
Eine der größten Veränderungen war der Tachoantriebsumbau. Kawasaki veränderte ein paar Mal die Mimik des Tachoantriebes an den leichten Vorderrädern, und so kann man eben nicht einfach die Felgen untereinander tauschen. Man kommt also immer wieder in die Situation den Tachonantrieb alternativ zu lösen. Soll das Original-Cockpit erhalten bleiben, dann steht man vor einem weiteren Problem, da die Tachowelle ja bestehen bleiben und weiter angetrieben werden muss. Wir entwickelten aus dem Impuls von SANA-Engineering einen Weg, den Tachoantrieb auf die Ritzelabdeckung zu verpflanzen. Damit wirkt die Front optisch viel cleaner als vorher. Da nur noch die Bremsleitungen an die Sättel die Linie der Gabel selbst stören und die Bremsleitungen symmetrisch sind, sieht alles ruhig und stimmig aus. Tachowellenführung am Koti selbst sowie Antrieb auf der Achse entfallen und lassen ein noch niedrigeres Gewicht am Vorderrad zu.
So fährt die ZRX, die nun eine 12er ist, souverän und trotz der Tatsache dass noch kaum Erleichterungsteile die auf die Gesamtmassenreduktion zielen umgesetzt wurden, leichtfüßig durch schnelle Wechselkurven. Das Vorderrad verrichtet seine Führungsarbeit sensibler als es mit den schweren Serienfelgen jemals möglich wäre. Vertrauen ins Vorderrad generiert Sicherheit im Fahrbetrieb, der durch den 190er Grip auf der Hinterhand optimal ergänzt wird. Für uns jetzt schon eine rundum gelungene Sache mit weiterem Individualisierungspotential.