ASS RacingParts

Thomas' ZRX1200S

Tech-Specs: • R1 Radsatz mit DEGET Vorderradverbreiterung von 3,5” auf 3,75”, erstmalig in Seriengabel
• Buchsenlose Vorderradführung mit Präzisionseinpassung und Selbstzentrierung
• Brembo-Oro Bremsscheiben vorne mit Titanverschraubung
• Tachoabtriebumbau auf Abgriff vom Ritzel/Ritzeldeckel
• Brembo P34 Bremssattel mit Braking Bremsscheibe hinten in Kombination mit SANA-Engineering CNC Bremssattelhalter
• Micron Carbon Kupplungs- und Bremsleitungen
• 120/70 + 190/55er Bereifung Michelin Road5

Story:

Thomas nahm über Facebook Kontakt auf, und nach kurzer Zeit unterhielten wir uns angeregt am Telefon. Die eine oder andere technische Frage wurde diskutiert und man hatte sofort den Eindruck dass Thomas nachvollziehen kann was man Ihm schilderte, und warum etwas so gelöst wurde wie es eben am Ende den Weg in die Realität fand. Auch Thomas ist ein Leichtbaufan, was dann die Überzeugungsarbeit diesbezüglich deutlich einfacher machte! Sprüche wie “geh vor dem Fahren mal richtig Pinkeln dann bist Du auch leichter” oder “iss einfach weniger” waren hier also mal kein Thema. Daraufhin wechselten Bauteile auf dem Postweg den Besitzer, die er dann selbst montieren konnte, aber es gibt Themen die dann eben nur hier vor Ort umgesetzt werden können, und so wurde ein Anliefertermin immer klarer und die “S” auf dem Hänger in den Schwarzwald...

Selten hatte ich ein so sauberes und technisch individuell und sinnvoll weiterentwickeltes Motorrad angeliefert bekommen, und so war ich gespannt was bei der Probefahrt zu Tage treten würde...

Es fühlt sich wie Skifahren im Tiefschnee an…satt und vertrauenserweckend solange man gemütlich unterwegs ist, aber eben auch unspektakulär und eher behäbig. Fordert man sie mehr, kamen die Nachteile der für die ZRX Bikes typisch schweren Serienräder zum Vorschein. Vorallem hinten konnten die, eigentlich gut funktionierenden, Seriendämpfer das Hinterrad nichtmehr ausreichend dämpfen. Man hat den Eindruck den Dämpfern geht dann alles zu schnell...die Transparenz, das Vertrauen und ebenso der Grip leidet, und so sah der Michelin PiPo auch nach kurzem angasen trotz moderater Außentemperaturen nichtmehr so gut aus.

Vorne tritt das Symptom mit dem “Nichtmehr hinterherkommen der Federung” nicht so drastisch auf, aber hier ist eben die Dimension des Vorderreifens in Kombination mit der 3,5” Felge der Grund für Chickenstrips und weniger nutzbaren Grip. Was die Straße nicht berührt kann auch keine Kräfte übertragen. Nicht einmal Marquez oder Rossi bekämen die Streifen die niemals auf dem Asphalt waren weggefahren, denn vorher setzt das Bike so vehement auf, dass man die Versuche schräger zu fahren schnell bleiben lässt...

Die Akra Komplettanlage unterstreicht den Wunsch nach Leistung leider mit dem E-Dämpfer nicht. Müde wehrt sie sich gegen Drehzahlen, ganz wie man das bei ZRX Bikes im Serientrimm kennt. Ohne Eater wird das ein wenig besser, aber dann ist die Anlage so laut, dass keine Chance auf Legitimation besteht! Sicher könnte man hier noch lärmtechnisch optimieren, dass man sie auch ohne Eater fahren und auch eingetragen bekäme, aber das hatte in diesem Aufenthalt bei uns keine Priorität. So bleibt hier nur der Antikorrosionseffekt und die Anmutung, oder das Bewusstsein eben eine Akra montiert zu haben übrig. Auch die Auspuff-Führung ist unglücklich, denn für einen Filterwechsel muss das Kollektorrohr demontiert werden. Das geht wohl wegen der Federspanner relativ schnell, dennoch muss man es am Ende eben machen...

In den Tec-Talks tauschten wir uns diesbezüglich auch über meine 3,75” Vorderradfelgenumbauten aus, die die Firma DEGET für ASS umsetzt. Thomas verstand den Sinn und entschied sich dafür. So ging ein Vorderrad auf die Reise zur Verbreiterung, während das Hinterrad schon für die Lackierung vorbereitet wurde. Gold sollten die neuen Räder werden, also los geht´s. Die Firma Aschenberg, unser Materialkontakt was Sonderlacke in Kleinmengen angeht, zeigte hier wieder mit Sach- und Fachkompetenz, ebenso mit beispielhaftem Einsatz einen super Service. Vielen Dank an dieser Stelle!

Nach Erhalt des Vorderradfelge wurde natürlich auch diese lackiert, und die Auswahl der Lager begann. Lager? Auswahl? Wie? Auswahl deshalb, weil Thomas seine Seriengabel, und somit eben auch die Serienachse und alle schon umgesetzten Erleichterungsteile unbedingt weiterfahren wollte. Problem daran ist, dass die R1 in der Serie nur mit einer 22er Vorderachse bestückt ist, und das dann mit der 25er Achse der ZRX eben nicht verheiratet werden kann. Diverse Lösungsansätze wurden angedacht und wieder verworfen, aber am Ende wurde alles in Kombination mit Thomas‘ Wünschen samt der buchsenlosen Vorderradführung super gelöst. Zudem sollten die Serienbremsscheiben, die mit dem R1 Rad sowieso nichtmehr zu nutzen gewesen wären, gegen etwas Hochwertiges ausgetauscht werden. Da Thomas hinten schon mit dem P34 Bremssattel von Brembo liebäugelte, war die Entscheidung für vorne schnell getroffen. Die Oro-Serie deckt alle Ansprüche eines Straßenpiloten ab, also bestellen und montieren. ...

Super CLEAN steht jetzt die Gabel mit dem R1 Rad mit den Brembos da, denn nurnoch die unauffälligen Carbonbremsleitungen bringen etwas optische Unruhe in den Vorderbau. Der Tachoantrieb wanderte auf den Aftermarket CNC Ritzeldeckel, dessen Modifikation eine besondere Herausforderung war. Hinten dreht sich nun das 6” R1 Rad mit dem 190er, was 4 Kilo leichter ist als das schmälere Serienrad und somit Vorteile in Grip und ungefederten- wie auch rotierenden Massen generiert, und vorne eben das angesprochene 3,75er Rad, was eben mehr Aufstandsfläche, verbesserte Reifenkontur und somit optimierte Rückmeldung generiert. ...

Ein paar Gimmicks sind noch in der Pipeline, und auch eine Schwarzwaldkurventraining steht noch auf dem Programm. Wir berichten wie sich die Geschichte weiterentwickelt... ...